Das Wahrzeichen der Insel Mljet, die beiden Salzwasserseen Veliko Jezero und Mali Jezero, entstanden in dem Karstboden vor etwa 10.000 Jahren, waren damals aber mit Süßwasser gefüllt. Erst mit der Zeit wurde das weiche Gestein so abgetragen, dass Durchgänge zum Meer entstanden und so nicht nur das Meerwasser sondern auch zahlreiche Fische hineinströmten. Dennoch ist das Gewässer wesentlich ruhiger als das der offenen See und auch die Gezeiten spürt man hier - außer am Soline Kanal - nicht so stark. Dieser Kanal wurde von den Benediktinern einst ausgehoben und mit einer Steinkonstruktion überbrückt, so dass man die beiden Seen zu Fuß vollständig umkreisen konnte. Heute misst der Kanal 10 Meter in der Breite und 2,5 in der Tiefe und die kleine Brücke gibt es nicht mehr. Wer Glück hat, findet ein Taxiboot das zwischen den Orten Pristaniste und Soline übersetzt, alle anderen sollten vor dem Spaziergang um die Seen auch den weiten Rückweg mit einplanen. Seit der Nationalpark Mljet ausgerufen wurde, ist das Bootsfahren auf dem Veliko Jezero und dem Malo Jezero verboten, das Angeln aber nicht: Auf der kleinen Brücke, die beide Gewässer miteinander verbindet warten täglich Einheimische und Touristen geduldig auf Seebrassen, Muränen, Langusten oder Barsche, die Appetit auf ihre Köder haben. Da kann es schon mal passieren, dass man sich einen unfreundlichen Kommentar anhören
Auf der einen Seite liegt dann der große See Veliko Jezero mit seinen 145 Hektar und 46 m Tiefe, der sich im Sommer auf bis zu 25 Grad erwärmt und auf der anderen Seite der kleinere Malo Jezero mit immerhin auch 24 Hektar, fast 30 Metern Tiefe und Höchsttemperaturen von bis zu 30 Grad in den sonnigen Monaten. Einen guten Überblick über beide Seen hat man von dem Aussichtspunkt Zakamenica aus. Den erreicht man, wenn man gegenüber der Klosterinsel ca. 10 Minuten den Hang emporsteigt.
Mitten im Veliko Jezero liegt die winzige Klosterinsel Sv. Marija. Hier wurde im 12. Jahrhundert ein Benediktinerkloster erbaut, das heute als Restaurant dient. Um das romantische Gebäude herum gedeihen Mediterrane Blumen, Zypressen, Pinien und Palmen, die in ihrer Höhe den Klosterburgzinnen Konkurrenz zu machen versuchen. Wer die Mönchszellen, die zwischenzeitlich auch als Exil für verbannte Königssöhne und als Hotelräume für frühe Touristen genutzt wurden, besichtigen möchte, wird auch einen Blick auf zwei gotische Grabtafeln werfen können - eins der wenigen Artefakte aus der alten Zeit. Um überhaupt auf die Klosterinsel zu gelangen, empfiehlt es sich, am Ufer ruhig etwas laut zu werden: Ein Boot setzt regelmäßig über um Besucher vom Festland auf die Insel und zurück zu bringen, fährt in nicht stark frequentierten Zeiten aber vor allem auf Zuruf.